- Hebräische Sprache
Hebräische Sprache, Zweig des nordsemit. Sprachstammes, Sprache des A. T. und Volkssprache der Juden bis ins 2. Jahrh. v. Chr., wo sie allmählich vom Aramäischen verdrängt wurde, seitdem nur als Kultussprache bei den Juden, sowie (im Neuhebräischen oder Rabbinischen) als Gelehrtensprache erhalten. – Nachdem das A. T. von den sog. Masoreten (5. bis 8. Jahrh. n. Chr.) mit Vokal- und Akzentzeichen versehen worden, begann die systematische grammatische Bearbeitung der H.S. bei den Juden im 10. Jahrh. durch Saadja, Chajug u.a., erreichte im 12 Jahrh. durch Abraham ben-Esra, David Kimchi u.a. ihren Höhepunkt und wurde durch Reuchlin (1506) auf christl. Boden verpflanzt. In Deutschland ragen als Grammatiker der H.S. hervor: Gesenius (»Lehrbuch«, 1813; 27 Aufl. 1902), Ewald (»Lehrbuch«, 1827; 8. Ausg. 1870), Olshausen (1861), Böttcher (1866), Stade (1879), König (1881-97). Größtes Wörterbuch Gesenius' »Thesaurus linguae Hebraicae« (1829-58); Handwörterbücher von Gesenius (13. Aufl. von Buhl, 1899) und Siegfried und Stade (1893). – Die hebr. Schrift (von rechts nach links gelesen) war ursprünglich identisch mit der im ältern Phönizisch erhaltenen altsemitischen; seit dem 4. Jahrh. v. Chr. entwickelte sich die noch gebräuchliche sog. Quadratschrift (nach ihrer Form) oder westaramäische Schrift (nach ihrem Ursprung), woraus später die rabbin. Schrift hervorging [Tafel: Literatur I, 6].
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.